Anlegen und Ablegen mit dem Hausboot
Sorgt bei Ihnen der Gedanke an das An- und Ablegen mit dem Hausboot für Nervosität? Kennen wir, aber es gibt gar keinen Grund! Denn es ist ganz einfach, wenn man ein paar Dinge beachtet. Wir haben in diesem Artikel mal die wichtigsten Tipps für Sie kurz und einfach zusammengestellt.
Das Wichtigste zuerst für alle Manöver: Sicherheit geht vor!
- Passen Sie auf, dass die Hände oder Füße nicht zwischen Boot und Kaimauer geraten.
- Versuchen Sie nicht, das Boot mit den Füßen oder Händen abzustoppen. (Bei mehreren Tonnen Gewicht gewinnt meistens das Boot ;-) ) Das Boot ist zudem außen mit Fendern und Scheuerleisten geschützt, wenn Sie doch mal am Ufer anstoßen.
Ablegen mit dem Boot
Das Problem kennt wahrscheinlich jeder, der schon mal zum ersten Mal ein Hausboot gemietet hat: Wir hatten gerade unser Boot übernommen und der Techniker hatte mit uns auch eine Probefahrt gemacht. Wir hatten zusammen abgelegt und angelegt aber als wir dann los wollten, waren wir doch wieder alleine an Bord. Wie war das noch mal mit dem Ablegen? Wer erinnert sich? Aber es ging dann doch recht einfach:
Zuerst nach dem Wind schauen und darauf achten, aus welcher Richtung der Wind kommt. Von hinten, von vorne oder doch von der Seite?
1. Wenn der Wind von vorn kommt, lösen Sie zuerst die Leine am Bug. Drehen Sie den Bug zur Flussmitte und fahren Sie dann langsam vorwärts.
2. Wenn der Wind von hinten (achtern) kommt, machen Sie zuerst die Heckleine los und drehen Sie das Heck in Richtung Flussmitte. Fahren Sie langsam rückwärts bis zur Flussmitte und legen Sie dann den Vorwärtsgang ein.
3. Falls der Wind Sie von der Seite an das Ufer drückt, machen Sie nur die Heckleine los, und fahren Sie vorsichtig vorwärts. Lassen Sie den Bug noch fest an der Leine ist und lenken Sie in Richtung Ufer. Dadurch dreht sich das Heck langsam in Richtung Flussmitte. Wenn Sie genügend Platz haben, lösen Sie die Leine am Bug und fahren Sie rückwärts aus Ihrer „Parklücke“.
Wenn Sie auf einem Fluss, wie zum Beispiel am Lot unterwegs sind, sollten Sie auch die Strömung im Auge behalten. Schauen Sie, was stärker ist, Wind oder Strömung und aus welcher Richtung beide kommen. Wenn Sie Glück haben, heben sich beide vielleicht sogar auf.
Anlegen mit dem Boot
Beim Anlegen gibt es zwei Möglichkeiten, parallel zum Ufer oder mit dem Heck im 90° Winkel zu Ufer. Hier können Sie sich auch beide Arten anzulegen in einem Video anschauen.
Längs am Ufer anlegen
Wenn Sie unterwegs in der freien Natur anlegen, weil Sie die Nacht alleine außerhalb eines Hafens genießen möchten oder vor einer Schleuse warten müssen, legen Sie in den meisten Fällen parallel zum Ufer an. Wenn Sie folgende Hinweise beachten, wird das Anlegen ein Kinderspiel.
1. Auf einem Fluss sollten Sie wenn möglich immer gegen die Strömung anlegen, auch wenn Sie dafür wenden müssen.
2. Platzieren Sie ein Crewmitglied am Bug und eines am Heck.
3. Fahren Sie langsam, entgegen der Strömung, im Winkel von ca. 45° an das Ufer heran.
4. In 2-3m Entfernung vom Ufer bremsen Sie ab, indem Sie kurz den Rückwärtsgang einlegen.
5. Sobald das Boot mit dem Bug ganz nah am Ufer ist, geht das Crewmitglied an Land und macht den Bug des Bootes am Ufer fest. (Machen Sie die Leine nicht zu kurz, sonst kann das Heck nicht mehr ans Ufer heran kommen)
6. Anschließend kann das Heck herangezogen werden. Zur Unterstützung können Sie das Steuerrad so drehen, dass Sie vom Ufer wegsteuern und vorsichtig etwas Gas geben. Da der Bug fest ist, dreht sich das Heck in Richtung Ufer.
Beim Festmachen des Hausbootes am Ufer sollten Sie die Leinen nie quer über einen Uferpfad spannen, denn Radfahrer oder Spaziergänger könnten sonst stolpern. Bitte verwenden Sie in der freien Natur ausschließlich Pflöcke zum Festmachen - nicht die Bäume!
Mit dem Heck am Ufer anlegen
In vielen Häfen und Marinas und an den meisten unserer Basen legen Sie allerdings mit dem Heck am Ufer an. Das funktioniert etwas anders, ist mit diesen Tipps aber auch keine Herausforderung mehr:
1. Fahren Sie so nah wie möglich im Vorwärtsgang an den gewählten Liegeplatz heran.
2. Lenken Sie dann ein (weg vom Liegeplatz) und beachten Sie Wind und Strömung!
3. Jetzt legen Sie im Rückwärtsgang an. Denke daran, dass das Boot beim Rückwärtsgang nur geradeaus fahren kann. Das bedeutet, dass Sie eventuell mehrfach mit eingeschlagenem Steuerrad nach vorne und dann wieder gerade zurück fahren müssen, bis Sie vor der „Parklücke“ in Position sind.
4. Wenn nötig, kann ein Crewmitglied an Land gehen und beim Festmachen der Leinen am Heck behilflich sein.
Alle Manöver werden natürlich noch einfacher wenn Sie ein Boot mit Bugstrahlruder gemietet haben. Dann können Sie den Bug separat noch seitlich bewegen, was das Steuern erleichtert. Unsere neuesten Boote die Vision-Serie und die Horizon-Modelle haben sogar jeweils Bug- und Heckstrahlruder. Damit können Sie das komplette Boot seitwärts bewegen. Alle Informationen und noch vieles mehr finden Sie auch im Kapitänshandbuch an Bord oder hier zum Anschauen und Herunterladen. Dort finden Sie auch weitere Videos auf denen Sie sich vorab anschauen können, was Sie bei einem Hausbooturlaub beachten sollten.
Hier finden Sie alle unsere Fahrgebiete in denen Sie Ihr neues Wissen anwenden können